Erfahrungen

Activeman und Activewoman stehen Rede und Antwort, um ihre Erfahrungen mit euch zu teilen:


1. „Teilnehmeraktivierung“.. Was hat euch an dem Thema gereizt?

Activeman: Puh, an sich hatte ich eigentlich gar keine konkreten Erwartungen an das Thema. Gut, der Titel war jetzt nicht abschreckend, aber an sich wusste ich noch gar nicht, was sich eigentlich dahin verbirgt. Erst in der Vorbereitung wurde dann nach und nach klar, um was es überhaupt geht.

Activewoman: In den Semestern, die ich jetzt schon studiere, habe ich wirklich viele Vorträge erlebt, in denen einfach frontal Inhalte heruntergeleiert wurden. Ich hab zunehmend Probleme mich für eine längere Zeit zu konzentrieren und bei der Sache zu bleiben. Teilnehmeraktivierung klang für mich nach einer Lösung für dieses Problem. In meiner Schulzeit haben die Lehrer oft interaktive Methoden eingesetzt und ich habe stets davon profitiert. Warum das dann nicht auch an der Uni nutzen?

2. Teilnehmeraktivierung!? Hört sich ja schon ein bisschen an, wie ein böhmisches Dorf. Welche Schwierigkeiten hattet ihr durch dieses - vielleicht etwas schwammige - Thema in der Vorbereitung?

Activeman: Hmm.. das Problem war, überhaupt erstmal die passende Literatur zu finden und dann zu selektieren. Also es gab nicht einfach ein Paper mit x Seiten, was wir zusammengefasst haben, sondern wir mussten uns wirklich entscheiden und uns eigene Gedanken machen - Das war ja dann schon etwas ungewohnt. Gut, uns zu Gute kam, dass die andere Peerteaching Gruppe die gleichen Themen hatte, so konnten wir uns dann doch etwas beraten, letztendlich musste trotzdem jede Gruppe ihren eigenen Ablauf von immerhin einer ganzen Stunde konstruieren.

Activewoman: Naja, normalerweise ist einer meiner ersten Schritte bei der Bearbeitung eines mir unbekannten Themas immer im Internet zu recherchieren. Leider war meine Google-Suche zu dem Stichwort „Teilnehmeraktivierung“ wenig ergiebig. Die Literatur, welche uns vorgegeben wurde war da zwar schon hilfreicher, jedoch sehr vielseitig. Die Schwierigkeit bestand hauptsächlich darin, zu entscheiden, was wir davon vorstellen wollen und was wir rauslassen. Es wär auch schöner gewesen, wenn wir mehr Texte über Theorien zur Teilnehmeraktivierung gehabt hätten, da das ja auch eine Anforderung für die Präsentation war.  In den Texten ging es eigentlich vorrangig um Methoden der Teilnehmeraktivierung.

3. So, jetzt Klartext: Glaubt ihr, ihr könnt eine eurer Methoden auch selbst mal in einem Seminar anwenden?

Activewoman: Klar! Ich denke es erfordert halt auch ein bisschen Mut solche Methoden einzusetzen, da es nicht die Regel ist. Ausserdem ist es auch mit größerem Arbeitsaufwand verbunden eine Interaktion, wie beispielsweise das Gruppenpuzzle zu planen und die Methode muss auch immer auf den Inhalt und den Kontext der Veranstaltung abgestimmt sein. Wenn man das alles berücksichtigt ist Teilnehmeraktivierung aber meiner Meinung nach für alle, sowohl Referenten  als auch Teilnehmer, eine große Bereicherung.

Activeman: Ja, an sich würde ich sagen ja! Vom inhaltlichen Verständnis finde ich die Aufgaben klar. Ein Problem könnte jedoch sein, dass einfach ein Referat vielleicht nicht den passenden Rahmen darstellt. Meistens haben die Referate ein Zeitansatz von 20 Minuten, da ist nicht viel Platz für große Aktivierungen... Schließlich steht der Inhalt ja meistens im Vordergrund. In dem Zusammenhang war das Peerteaching-Seminar schon ne Ausnahme.


4. Welche der hier vorgestellten Methoden im Blog ist euere Lieblingsmethode und warum?

Activeman: Die Schlüsselbund-Methode! Einfach und doch irgendwie genial! Sogar von alten Bekannten kannst du wirklich noch was Neues erfahren. - Die Teilnehmer fanden die Methode übrigens auch total super! Ich kann mir sogar vorstellen, die Methode mal in einem nicht so förmlichen Rahmen auszuprobieren... z.B. bei einem netten Abend mit neuen Bekannten und einem Glas Wein.

Activewoman: Da kann ich mich Activeman nur anschließen; die Schlüsselbund-Methode ist für Anfangssituationen und um das Eis zu brechen echt klasse! Ich persönlich mag auch gerne das Brainstorming, weil man da einfach mal das äußern kann, was einem zu einem Thema in den Sinn kommt und man nicht schon von vornherein weiß, dass nur eine bestimmte Antwort „richtig“ oder „gut“ ist. Jeder kann etwas beitragen, ungeachtet seines Vorwissens und so entstehen kreative Lösungen!


5. Stundenlanger Blockunterricht... - Peerteaching...! Kritiker sagen, da bleibt doch inhaltlich nach ein paar Wochen nix mehr hängen! Welche Erfahrungen habt ihr gemacht?

Activewoman: Es ist der Wahnsinn! Die Qualität der Referate hat sich seit dem Peerteaching-Seminar so verbessert! Ich hatte einige Wochen später wieder ein Blockseminar und wirklich jede Gruppe hat mindestens (!) eine Methode der Teilnehmeraktivierung angewandt. Klar kann man sich nicht alles behalten, aber ich denke, dass jeder Teilnehmer für sich wesentliche Punkte und Inhalte behalten hat und davon auch künftig profitiert.

Activeman: Vorher hätte ich gesagt „ ganz klar - sehe ich genauso!“ Jetzt rückblickend muss ich feststellen, dass natürlich viele Details verloren gegangen sind, aber auch dennoch von einigen Themen konkrete Dinge hängen geblieben sind. Damit meine ich nicht nur die Inhalte, sondern auch das "Wie", z.B. ob das jetzt ein Quiz war, oder eine Aktivierung mit Zetteln. Ich glaub speziell bei unserem Thema können sich die Teilnehmer noch an ihre Gruppenaufgaben erinnern, was natürlich auch durch diesen Blog gefördert wird!


Jetzt noch einige Fragen zu Erfahrungen hinsichtlich der eigenen Präsentation und des Feedbacks, welches Activeman und Activewoman anschließen bekommen haben:



      1. Wie habt Ihr Euch auf die Präsentation vorbereitet?

Activewoman: Ein Großteil der Vorbereitung lief in der Gruppe ab. Activeman und ich haben uns beide mit der Literatur vertraut gemacht und uns anschließend regelmäßig getroffen um die Umsetzung und Gestaltung der Präsentation zu planen. Anfangs fiel uns gar nicht richtig etwas ein, aber dann kam uns die Idee einen Sketch zu machen. Von da an waren wir beide Feuer und Flamme!

Activeman: Ja, anfangs war das Thema und vor allem das Seminar etwas abschreckend, aber dann als die konkrete Planung los ging, und wir etwas warm gelaufen sind, hat es sogar richtig Spaß gemacht mal wirklich kreativ zu werden. Wir hatten richtige tolle Ideen, von denen wir nicht mal alle verwendet haben.

      2. Wie habt Ihr Euch während der Präsentation gefühlt?

Activeman: Es war ja schon etwas ganz anderes wie sonst, vor dem Vortrag war ich schon aufgeregt... Aber dann, durch unseren Anfangssketch war bei mir dann irgendwas das Eis gebrochen. Vielleicht weil es irgendwie so ungewöhnlich war, einen Vortrag auf so „lockere“ Art zu beginnen.

Activewoman: Ich kann nur für mich sprechen. Ich habe mich ungewohnt unwohl gefühlt bei dieser Präsentation. Wir wurden zuvor darüber aufgeklärt, wie die Bewertung des Vortrages ablaufen würde und nach welchen Kriterien. Es war das erste Mal in meiner „Vortragskarriere“, dass mich jemand so genau beobachtet hat. Ich war zum Teil so damit beschäftigt auf eine gute Haltung und ein nettes Lächeln  zu achten, dass ich inhaltlich fast den Faden verlor.
    
      3.War etwas anders, als bei anderen Präsentationen, die Ihr schon gehalten hast?

Activewoman: Es ist komisch so etwas über sich selbst zu sagen, aber ich bin eigentlich ziemlich gut im Vorträge halten und hatte daran bis jetzt ausnahmslos Spaß, sowohl in der Schule, als auch an der Uni. Es war das erste mal, dass ich nach einer Präsentation echt enttäuscht von mir selber war.

Activeman: Es war auf jeden Fall eine ganz andere Anforderung. Diesmal ging es nicht um das „Was“ und vielleicht nebenbei etwas um das „Wie“, sondern fast ausschließlich um das „Wie“! Ich denke es erzeugt schon Anspannung, dass die Teilnehmer und die Seminarleitung ihren Fokus auf Dinge wie, Körperhaltung und Aussprache, legen. Mir persönlich kam zu gute, dass ich mit Stella eine lockere Partnerin hatte und die Teilnehmer ja auch schon gut bekannt waren. Vor einen unbekannten Publikum wäre es sicherlich anders gelaufen.

      4. Wie haben die Seminarteilnehmer auf die Präsentation reagiert?

Activeman: Das direkte Feedback war ausnahmslos positiv. Deshalb hat es mich dann schon sehr überrascht, dass dann „hinterrücks“ über den „Fries“, auf dem die Teilnehmer noch Kommentare schreiben konnten, vereinzelt heftig kritisiert haben. Schade, so ging die Möglichkeit verloren konstruktiv die Kritikpunkte zu besprechen.

Activewoman: Das Feedback der Seminarteilnehmer war positiv, mit einer Ausnahme: Ein Teilnehmer meinte er habe Bedenken, sich mich als Referentin in Unternehmen vorzustellen, da ich nicht ernst genug wirken würde.

      5.  Wie war die Resonanz der Dozenten?

Activeman: Ich hätte mir persönlich mehr Anregungen zu Verbesserungen gewünscht. Bei meiner Partnerin, Activewoman, gingen die Dozenten etwas zu streng ins Gericht, da hätten meiner Meinung nach ruhig noch einige positive Worte kommen können.

Activewoman: Die Dozenten gaben mir und Activeman ein individuelles Feedback. Meine Unsicherheit blieb bei ihnen nicht unbemerkt und sie gaben mir Anregungen für ein sichereres Auftreten bei zukünftigen Präsentationen.

      6. Was habt Ihr für zukünftige Präsentationen und Vorträge gelernt?

Activewoman: Ich hab auf jeden Fall gelernt, dass Vorbereitung und Übung immens wichtig sind. Activeman und ich haben uns zwar oft getroffen und Ideen gesammelt, aber geübt haben wir unseren Vortrag nicht so richtig. Weil ich aber auch mit der Literatur, welche uns vorgegeben war, zum Teil nicht so gut klar kam und uns das ein bisschen ausgebremst hat, habe ich mir vorgenommen zukünftig in so einem Fall den Rat der Dozenten im Vorfeld aufzusuchen. Ansonsten habe ich zwar gelernt, dass Gestik und Mimik eine große Wirkung bei einer Präsentation haben, jedoch ist für mich entscheidender, dass ich da künftig nicht so krampfhaft drauf achten, sondern wieder mehr ich selbst sein sollte. Die Zusammenarbeit mir Activeman hat mir super viel Spaß gemacht. Ich hab noch nie so viel gelacht mit einem Referatspartner. Wenn ich die Möglichkeit hab, werde ich gerne noch einmal mit ihm zusammenarbeiten!

Activeman: Also persönlich tat mir der Eisbrecher mit dem Sketch am Anfang sehr gut. Das hat komplett die Aufregung und Anspannung rausgenommen. Bei kommenden Vorträgen, sollte ich auch versuchen durch einen lockeren Einstieg eine gediegene Atmosphäre zu erzeugen. Ansonsten hat mir die Vorbereitung und Durchführung gezeigt, wie sehr das Ganze bei mir doch auch vom Referatspartner abhängt.  Mit Activewoman war das wirklich ausgesprochen angenehm und konstruktiv. Gerade auch bei dem kreativen Teil, dem Sketch und dem Blog, spielten ihre kreativen (Super-)Kräfte eine maßgebliche Rolle.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen